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Naturbäume aus Christbaumkulturen versus Lebendbaum im Topf

Lebendbaum: schön und groß funktioniert meist nicht im Topf. Lebenden Bäumen werden meist überlebenswichtige Wurzeln gekappt. 

Naturbäume aus Christbaumkulturen – aus ökologischer Sicht die beste Wahl

St. Pölten/Wien – Erst liefern sie gute Luft, dann erfreuen sie uns zu Weihnachten und schließlich wärmen sie als Biomasse: Naturchristbäume, von denen 4/5 aus Christbaumkulturen stammen, erfüllen weit vor und auch noch nach Weihnachten ihren Zweck. Schwieriger ist es bei lebenden Tannenbäumen. Damit sie nach Weihnachten im Garten weiterleben können, brauchen sie viel Pflege und vor allem einen großen Topf. Selbst dann ist ihr Überleben nicht gesichert, denn vielen Bäumen werden beim Ausgraben die wichtigsten Wurzeln gekappt. Fans von lebenden Bäumen sollten auf flach wurzelnde Fichten zurückgreifen, die im Topf gezogen wurden. 

Viele Konsumenten denken, mit einem lebenden Christbaum besonders umweltfreundlich zu handeln. „Dabei leisten Weihnachtsbäume aus Kulturen einen wesentlich größeren Umweltbeitrag. 80 Prozent der Weihnachtsbäume kommt in Österreich – wie Schnittblumen auch – aus eigenen Christbaumkulturen. Die Bauern hegen und pflegen die Bäume in den Kulturen über viele Jahre hinweg. In der Zeit verarbeiten die Bäume Kohlendioxid und liefern Sauerstoff“, weiß Karl Schuster, GF der ARGE NÖ Christbaumbauern. Ihr ökologischer Kreislauf schließt sich nach Weihnachten: Richtig über den Bioabfall oder die Christbaumsammelstellen entsorgt, werden die Bäume zu wertvollem Kompost oder spenden als Heizgut Wärme. Lebende Christbäume kosten hingegen ca. das Doppelte zum geschnittenen Baum, aber erleben zu 90 Prozent kein zweites Weihnachtsfest, weil sie nicht „artgerecht“ gezogen und gepflegt wurden.

Lebendbaum: schön und groß funktioniert nicht im Topf
Wer trotz dieser Überlegungen am Heiligen Abend einen lebenden Baum aufstellen möchte, sollte einige Punkte beachten. Die in Österreich so beliebte Nordmannstanne mit ihrem sattgrünen weichen Nadelkleid eignet sich nicht als Topfbaum, denn sie ist ein Tiefwurzler. So hoch der Baum ist, so tief reichen seine Wurzeln hinab, entsprechend der Baumbreite, greifen auch seine Wurzeln um sich. Für ein Bäumchen mit nur einem Meter Höhe müsste der Topf mindestens 100 Liter Erde fassen. Dies entspricht einem Topf von 50cm Durchmesser und 50cm Höhe. Schuster: „Die meisten Topfbäume werden vor Weihnachten aus dem Boden ausgegraben, die wichtigsten Wurzeln werden damit gekappt. Bei den beliebten Tannenarten führt dieser radikale Wurzelschnitt zu massiven Schäden, diese Bäume können nach Weihnachten meist nicht mehr weiter wachsen.“

Kleine im Topf gezogene Fichten können als Lebendbaum funktionieren
Fichten sind Flachwurzler und daher die bessere Wahl. Generell gilt: Der Baum muss schon im Topf großgezogen worden sein und dieser muss möglichst groß sein, um dem Bäumchen gute Lebensbedingungen zu garantieren. Der lebende Christbaum sollte nur ganz kurz in der – möglichst kühlen – Wohnung stehen, ideal ist ein Wintergarten. „Ist es zu warm, erlebt der Baum den Sommer und geht in Saft. Stellt man ihn nach den Festtagen wieder hinaus, erfriert der Baum schlichtweg“, weiß Schuster: „Ein ‚Nachteil‘ der Fichten: Sie stechen leicht und wurden deshalb von der Nordmannstanne verdrängt.“

Fazit: Der Lebendbaum im Topf eignet sich für jene, die einen kleinen Christbaum haben möchten, den sie gerne hegen und pflegen. Wer einen großen Christbaum haben möchte, greift besser zum Naturbaum von heimischen Bauern.

Tipps für Lebendbäume
Der Lebendbaum muss langsam an die Wärme gewöhnt werden
Er sollte in einem möglichst kühlen Raum – auf keinen Fall in der Nähe der Heizung – stehen.
Er muss regelmäßig gegossen werden, darf aber nicht im Wasser stehen (Wassermenge: täglich etwa 4 Liter pro 10 cm Stammdurchmesser) und darf auf keinen Fall austrocknen.
Alle zwei Tage sollte der Baum mit Wasser besprüht werden.
Der Lebendbaum sollte nur für maximal eine Woche in der Wohnung belassen werden und dann an einen kühlen Ort (z.B. auf den Balkon) gestellt werden.

Zahlen zu Christbäumen in Österreich
Über 90% der Christbäume sind aus heimischer Produktion (2,35 Mio. Stk.)
80% der heimischen Christbäume sind aus Christbaumkulturen (3.300 ha – 1,5 Mio. Stk.)
1 Mio. der heimischen Christbäume stammt aus Niederösterreich
Nordmannstanne ist der Lieblingsbaum der Österreicher (über 65%)
Der durchschnittliche Christbaum ist 1,6 Meter groß

Infos zu Christbäumen und Adressen zum Ab-Hof-Verkauf und Stand-Verkauf der Bauern:
www.weihnachtsbaum.at

Foto frei zum Druck: (c)weihnachtsbaum.at/Nagl
B2_Franz Raith (li) beim Baumschneiden.jpg: Wer einen großen Baum möchte, greift besser zum Naturbaum und handelt damit ökologisch nachhaltig.
Rückfragen und Fotos
Christine Steindorfer (i.V. Verena Brandtner)
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